Komm sach watt!

Wenn es nicht das www wäre würden hier oben Fotos meiner Kinder hängen. Ich freue mich über nette Kommentare, Kritik vertrage ich überhaupt nicht und ich bin kein Freund von Smilies, man sollte sich auch so ausdrücken können.

Thanks for stalking. Komm sach watt!

Montag, 22. August 2011

Die jährliche Bremer Nacht!

Wie jedes Jahr ist der Samstag an dem die Kinder um 14 Uhr auf dem Reiterhof abgeliefert werden, der Claudia-und-ich-Samstag. Damit der nicht so planlos wie im letzten Jahr verläuft hatte Claudia Karten für das Theaterschiff besorgt. Vorher wollten wir an der Schlachte lecker essen. Die Wohnung von Onkel und Tante liegt ja schon in Bremen und daher sind es nur ein paar Minuten bis zur Innenstadt. Theoretisch und wenn man mit Auto fährt. Aber wir wollten ja auch alkoholische Getränke zu uns nehmen, also mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich hab da ein kleines Trauma aus der Kindheit und hasse es. Gut, die Entführung einer Strassenbahn ist wenig sinnvoll, aber ich schweife ab. Um genaueres zu erfahren, da wir Landpommeranzen absolut keine Ahnung von Bus und Bahn haben, sind wir nach unten zu Onkel und Tante. Eigentlich hatten wir gehofft, dass Onkel sagt: "Ich fahr euch da eben hin!", aber Pustekuchen. Mehrere winkende Zaunpfähle wurden stumpf ignoriert. Erst als wir kurz vor der Ohmacht waren, weil wir hörten, man muss die Fahrkarten im Gefährt selbstpersönlich ziehen und das geht nur am Automaten und nicht mehr beim Fahrer, hat Tante tatsächlich noch 2 Fahrkarten gefunden. Der dicke Fahrplanwälzer wurde rausgeholt und mit Lineal wurde für uns erst Bus 40 oder 41 und dann Strassenbahn Nr. 3 notiert.

Zur Haltestelle mussten wir noch 10 Minuten laufen, aber es blieb trocken. Bus fahren ging schnell und dann in die Strassenbahn. Warten bis die endlich abfährt. Waren auch nur wenig Leute drin. Ein Schwarzer stieg noch zu und ich konnte mir ein "Schwarzfahrer" zu Claudia geflüstert nicht verkneifen. Dann ging die Fahrt irgendwann los. Gefühlte 100 Haltestellen, jeder 2. Fahrgast war ein Schwerverbrecher oder Irrer für mich. Der neben uns saß hat sich immer mit seiner Hand unterhalten. Als Krönung war auch noch das Werderspiel zu Ende. Leider konnte man an den Gesichtern überhaupt nicht erkennen, wer nun gewonnen hatte. Bei irgendeiner Haltestelle ging die Tür neben mir auf (war so gewollt um ab und zu frische Luft zu inhalieren) und da stand eine ausländische Familie, ich sag mal höchstwahrscheinlich Türken und das ca. 20-jährige Mädel am Griff der Kinderkarre schreit in die offene Tür: "Ey, fätt dä Bahnhof oder was?" "Bin ich Auskunft oder was?" (<--- nur gedacht) Ich hab mit den Schultern gezuckt. Nach gefühlten 5 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht und sind rausgehüpft.

Wir wollten erstmal gucken, wo denn das Theaterschiff liegt, aber es fing an zu dröppeln, also gleich zur Schlachte (Fress-, Sauf- und Schaulaufmeile von Bremen). Eigentlich wollten wir ins Paulaner, leider war die Bedienungsfrau sehr unfreundlich. Also ich hätte Verständnis für die Antwort: "Nee, ich brauch die Plätze für meine Gäste, die draussen sitzen!" Aber der Ton macht bekanntlich die Musik. Ausserdem waren wir nur 2 und es  machte niemand anstalten reinzugehen, der Regen blieb auch aus. So sind wir weiter ins Camarillo. Kann ich empfehlen, leckeres Essen, nette und schnelle Bedienung. Auch beim 2. Besuch mit Oona haben wir ja nur Getränke verspeist, aber aufmerksames und nettes Personal ist für mich ein Muss in einem Restaurant/Café.

Nach´m Essen zum Theaterschiff. War auch einfach zu finden, kann ja nur im Wasser sein. Da gibt´s einen kleinen und einen großen Saal. Unser Stück "Suche impotenten Mann für´s Leben!" war im kleinen Saal. Ca. 100 Plätze, 10 Reihen, wobei die letzte aus sichtlich unbequemen Barhockern besteht. Wir saßen 2 Reihen vor den Barhockern. Das Problem war allerdings, dass es in den letzten Tagen davor sehr warm war in Bremen und diese Hitze hielt sich in dem kleinen, flachen Raum ohne jegliche Belüftung. Selbst die sehr knochige Hauptdarstellerin hatte Schweissperlen auf dem Körper. Vor Beginn hatte ich noch die Hoffnung, die lassen die Tür auf, aber Pustekuchen. Stahltür zu und noch schön den Vorhang vorgezogen. In der Pause sind wir nach Luft japsend nach oben. Da es anfing zu regnen, wurden wir unterm Überdach noch schön von den Rauchern eingenebelt, obwohl es eigentlich zauberhafte Luft war. Wir haben kurz überlegt, ob wir überhaupt wieder reingehen, aber wir wollten wissen, wie das Stück weitergeht, obwohl es ziemlich vorhersehbar war. Also nochmal in die Sauna. Meine Birne fing an zu pochern und als wir endlich wieder draussen waren und erneut an der Schlachte saßen musste ich mir erstmal 2 Pillen einwerfen. Bierchen hinterher und dann ging´s wieder besser. Schön warm war es in der Nacht und es blieb auch trocken. So konnten wir herrlich Menschen beobachten. Junggesellenabschied scheint eine neue Trendsportart zu sein. Manche wohl gut organisiert, andere den Gesichtern nach eher langweilig.

Gegen halb Zwölf dann mit Taxi ins Aladin. In den Haschschuppen wollten mich meine Eltern früher nie lassen und als ich dann endlich mal da war, fand ich es zwar dunkel und laut, aber alles coole Leute. Drogen wurden mir erstaunlicherweise auch keine angeboten. Keine Popper und Discofetzer, mehr so Headbänger mit Lederhosen und langen Haaren und auch normale Leute. Von denen sind wohl immer noch welche übrig geblieben, denn es war Ü40-Party. Alle auf der Suche, du durftest keinen zu lange angucken, sonst hattest du den schon anne Backen. So wie die kleine Glatze, dessen erste Eroberung sich relativ schnell verabschiedete. Nein, ich wollte nix trinken und an meinem Blick konnte man auch sehen: "Mach die Biege kleiner Mann mit Glatze!" War alles lustig mit anzusehen und irgendwie kann man doch froh sein, nicht auf der Suche zu sein. Die Musik war klasse. Laut und gut, Bass bis in den kleinen Zeh, so muss das sein. Einige Songs ewig nicht gehört und umso schöner war es:





Melissa Etheridge war auch noch dabei, usw. Das war so´n büschen Flashback und mit der Lautstärke und den Bässen sehr genial. Durch diesen Memory-Effekt oder wie das heisst, meinte ich dann auch, wir müssten wie früher einen Cola-Whisky trinken. Boah, nee. Wie konnten wir das früher trinken??? Der erste Schluck schmeckte schon so wie der Pelz auf der Zunge am nächsten Morgen. Das war richtig richtig ekelig. Dann lieber doch noch´n Becks. Um viertel nach drei haben wir uns mit´m Taxi um die Ecke bis zu Tante und Onkel bringen lassen. Das war sehr gut, aber das reicht auch wieder für ein Jahr.

4 Kommentare:

  1. Oh man, da haste ja was erlebt. Das mit deiner Migräne ist aber auch wirklich schlimm.
    LG Sabine

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  2. Na, alles in allem war's doch wohl ein netter Abend und wir, die wir nicht dabei waren, haben was zu lesen. Danke dafür liebe Susi. Im Aladin war ich nur einmal, hat auch gereicht, brauch ich nicht mehr im hohen Alter *gg*.
    Ach ja, Werder hat gewonnen...

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  3. @ Sabine: Ja, das nervt einfach nur.

    @ Brisy: Ja, war ein netter Abend (und viel Text). Und Werder hat schon wieder gewonnen!

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  4. Jau, am Ende werden die doch noch Meister *gg*.

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Bitte höflich bleiben, sonst...