Auf vielfachen Wunsch beginne ich mal mit der Story, die sich im Februar dieses Jahres zutrug. Da ich keine Emails veröffentlichen darf, beschreibe ich den Hergang mit meinen eigenen Worten, die natürlich fernab von Gut und Bös... was laber ich, auf geht´s.
Es sieht so aus als wenn weibliche, 60+ (Alter, nicht Kleidergröße) Frauen, die von sich selbst behaupten sie seien Schriftstellerin und Journalistin gehörig einen an der Marmel haben. Aber von vorne. Es ist im September 2020 ein altes, deutsches Paar 1 km von uns in ein Haus direkt hier an unsere Dorfstrasse gezogen. Ist aber direkt hinter dem Ortsschild vom nächsten Dorf. Klingt weiter weg, wenn man sagt im nächsten Dorf.
Und so stand im Februar nennen wir ihn mal Harald vor der Tür vom Betrieb. Kam mit dem Fahrrad. Ihm hatten andere im Dorfcafé erzählt, das hier noch mehr Deutsche wohnen. Harald, aus Süddeutschland, hatte wohl mal einen Motorradunfall und seine Lebensgefährtin wäre Journalistin und Schriftstellerin. Die haben teuer das Haus gekauft, was jahrelang leer stand. Da wurde neu gebaut als Kind 2 noch in den Kindergarten ging und deren Kind namens Erica ging mit ihr in den Dorfkindergarten hier. Zur Schule ging Erica dann hier schon nicht mehr, ab da stand das Haus leer. Ein Mann, der irgendwie nicht lachen oder lächeln kann. Ein halbes Jahr lang hatten die einen Leihwagen vor der Tür, jetzt haben sie gar kein Auto. Er ächzt sich mit dem Elektrorad ab zu den Einkäufen. Ich schweife ab.
Also er hatte sich vorgestellt und mein Mann hat ihm so gezeigt und erzählt was wir machen und da seine Lebensgefährtin ja auch Journalistin ist, könnte sie ja mal einen Artikel über die Hundesache schreiben. Harald hing immer beim Dorfcafé ab und wie sich in dem Gespräch herausstellte konnte er auch kein portugiesisch und hatte schon eine Menge falsch verstanden von wegen wer mit wem verwandt ist. Er war wohl auch ein paar Mal mit unserem Dorf-Psycho Sergio zu dessen Haus, weil der englisch kann. Sergio ist schon eine eigene Story wert. Der ist ein ziemlich armes Würstchen, war eine Zeit lang unser direkter Nachbar. Wurde öfter mal von der Polizei abgeholt (hab live gesehen, wie der Polizist ihm ne Backpfeife gegeben hat) und wie sein Onkel ihn mit Steinen beschmissen hat usw. Die ihm geliehenen 60 Euro um weiter mit seiner Freundin Ana in Amerika kommunizieren zu können werden wir wohl "investiert" haben. Egal, wie gesagt, er kann da nichts für, er ist von der engsten Verwandtschaft kaputt gemacht worden, nachdem seine Mutter früh gestorben ist.
Zurück zu Harald. Wie immer hat mein Mann ihm eine Visitenkarte von sich in die Hand gedrückt. Er fand Harald irgendwie mmh find gerade das Wort nicht. Traurigunlustig, bittersweet oder so. Einige Tage später rief die Lebensgefährtin meinen Mann an. Also die große Journalistin und Schriftstellerin. Ebenfalls aus dem Söderland. Sie hatte ihn angerufen, weil sie ihren Hund vermisst. Ob wir ihn gesehen oder eingefangen hätten. Nee, hatten wir nicht.
Damit nicht genug, schrieb sie mir am gleichen Tag eine ausführliche Mail über diesen Hund, der 2 Monate vorher plötzlich bei ihr auftauchte und einem Engländer mit einer Quinta schon mehrfach weggelaufen war. Wie der Hund aussieht, das sie seine entzündeten Ohrränder erstmal behandelt hätten und der Hund wäre zwar gechipt, aber nirgendwo registriert und auch nicht seiner, sondern auch ihm zugelaufen. Sie könne ihn gerne behalten. Dieser Engländer hätte ihr gesagt es ist ein Corgie. Ob ich jemanden in der Gegend kenne, der Corgies züchtet, weil meine Julchen ja auch so aussieht wie ein Corgie...
Also wer sich mit Hunden nicht auskennt. Corgies sind die Hunde, die Queen Lieschen in England auch hat und die sehen so aus:
Und da hab ich das erste Mal gedacht: Häh?
To be continued