Komm sach watt!

Wenn es nicht das www wäre würden hier oben Fotos meiner Kinder hängen. Ich freue mich über nette Kommentare, Kritik vertrage ich überhaupt nicht und ich bin kein Freund von Smilies, man sollte sich auch so ausdrücken können.

Thanks for stalking. Komm sach watt!

Sonntag, 16. Juni 2024

Doch noch ein Hund...

Seit 2,5 Jahren habe ich keinen Hund mehr aufgenommen. Ich bekam Ende April (wie so oft) eine Mail mit der Bitte zu helfen. Man habe bei einer Wanderung viele Kettenhunde gesehen, aber dieser war irgendwie besonders. Von mir 50 km entfernt. Und ich gebe zu, auch mich hat das mitgeschickte Foto direkt ins Herz getroffen.



Und doch ist dieser Hund eben nur einer von tausenden, die unter solchen Bedingungen leben müssen. Da muss ich hier nur durch´s Dorf gehen und sehe die Kettenhunde. Es hat sich in den letzten 10 Jahren nicht viel getan. Ich rede vom Landleben, aber die Balkon- und Badezimmerhunde in der Stadt sind auch nicht besser dran.

So habe ich mich mehrmals rückversichert, ob sie denn den Hund nehmen würde, wenn wir es denn schaffen ihn (da gingen wir noch von einem Rüden aus) mitzunehmen. Ja, auf jeden Fall.

Kind 2 hatte versucht einen Verein in der Nähe zu aktivieren um den Hund zu bekommen. Das klang auch erst nach "Einsatz", verpuffte aber dann immer mehr: "Ach so, das Dorf X ist doch nicht das, bei mir in der Nähe, aber ich schicke dann Karl-Hein hin. Karl-Heinz war dann aber auch nicht hin. Dann war Feiertag, man hat es nicht geschafft und so startete 5 Tage später der erste Versuch durch Kind 2 mit den Besitzern zu reden. "Der Hund wäre gut versorgt, er ist alt, das ist der Kreislauf des Lebens, man selbst wäre auch alt und schließlich kaufe man extra Mehl und mischt es mit Wasser für den Hund. Doch doch, auch gegen Flöhe würde sie behandelt werden (während selbige den Hund bereits fast leergesaugt hatten und offensichtlich noch um die letzten guten Plätze am Körper kämpften)." Dabei hat sie dann dann diese Videos gemacht:



Die Videos wiederum boxten noch mehr in den Magen.
Wieder 5 Tage später mit meiner Lieblingskollegin hin. Und sie hat den richtigen Ton getroffen. Kein Hund sollte so leben, es gibt jemanden, der würde dem Hund noch die letzten Jahre ein richtig gutes Leben geben. Die Hündin ist weder gechipt noch geimpft, das ist schon länger Pflicht! Mit viel reden (ich hab dabei gar nichts gesagt) durften wir sie mitnehmen. Der Besitzer hat sie uns in die Box gesetzt. Ein dünnes, altes Häufchen Elend.

Sie hat kahle Stellen, dort wo sie ihr Leben lang mit den Knochen auf dem Beton und in dem Eisenfass gelegen hat. Ellenbogen, Steissbein, Brust sind kahl. Sie ist fast komplett taub. Sie kennt es nicht angefasst zu werden.



Wir waren Heldinnen für einen Tag um am nächsten Tag zu erfahren, man wollte den Hund dann doch nicht haben. So alt, und die vorhandene Hündin wäre wohl doch lieber Einzelprinzessin usw. Aber vielleicht als Pflegestelle um sie dann weiterzuvermitteln. Das ist für mich ehrlich gesagt nicht das was ich möchte für so einen alten Hund, der nichts kennt. Sie gewöhnt sich hier ein, dann dort ein und dann soll sie nochmal umziehen? Nein.
Da hatte ich schon alles in die Wege geleitet an Arztterminen um diesen Hund so schnell wie möglich in sein nun nicht mehr vorhandenes neues Zuhause zu bringen. Dazu kam, dass die weltbeste Tierärztin für 4 Wochen (verdient) Urlaub macht und auch der Kastrationstermin noch irgendwie am 20. Mai dazwischen geschoben worden war. Durch ihre Anämie musste die Hündin 4 Tage nach der Kastration in der Klinik bleiben. "Hätte ich die Blutwerte vorher gehabt, hätte ich gar nicht operiert!" so die Tierärztin. Bei der OP wurde auch noch ein Gesäugetumor entfernt. Beim Tierarzt wurde ich gefragt, ob sie immer so mit dem Kopf nach unten geht. Ja. Hab dann das Video gezeigt. Dickes Halsband, dicke Kette, immer im Kreis...
Nun hab ich sie wieder, sie ist immer noch klapprig und leider auch ein sehr schlechter Fresser. Pickt nur das gekochte Huhn aus dem guten Nassfutter. Trockenfutter nein, auch nicht in Hühnerbrühe eingeweicht, Leckerlis nein.

Fortsetzung folcht.

Montag, 10. Juni 2024

Die Zeit der Abwesenheit ging viel zu schnell vorbei.

2,5 Wochen war die leider verwandte Nachbarshexe nun in Deutschland. Himmlische Ruhe hier. Ich hatte einen weiteren Anwaltstermin in der Zeit, wir waren 4 Nächte mit dem Womo weg. Keine 30 km weit weg, aber genial ruhig.

Da kommt die Leider-Nachbarin gestern um 3 Uhr morgens zurück, gebracht vom Betreuer alias Gärtner und dessen Lebensabschnittsgefährtin Giséla und was ist morgens um 9:02 die zweite Amtshandlung nach Hundekacke (brav) einsammeln und nicht werfen? Einfahrt fegen, dann Straße fegen. Was für ein armseliges Leben muss man bitte  führen, wenn das die Prioritäten sind nach einer Reise? Heute ist es exzessives Unkraut rausreissen. Ich brech ab.  

Es gab hier im Dorf das Gerücht, dass eben diese Leider-Nachbarin ein Verhältnis mit einem alten Opa ein paar Häuser bergab hatte und dessen Enkeltochter (ging mit Kind 1 zur Schule) sie daraufhin rausgeworfen hat. Also obwohl die ja Single ist bei Facebook, würde dann doch so ein Verhältnis an der Sprache scheitern. Geschweige denn hat sie Kontakt zu portugiesisch-sprachigen, älteren Leuten, ausser eben den direkten Nachbarn, die mit fast 90 dann ihre Hunde füttern müssen, wenn sie weg ist. Aber da druckt sie dann Zettel aus mit ihren Flugzeiten. Wir haben daraufhin die Nachbarn des besagten Opas gefragt und dieser soll wohl schon länger in einem Heim sein. Aber interessant was die sich hier im Dorfcafé so erzählen. 

Ansonsten ging der Hexenschuss in Ischias über. Hatte dann eine ganz tolle Übung bei youtube gefunden, die tatsächlich umgehend Linderung brachte. Tja, und dann bin ich kopfüber von der ausgefahrenen Leiter gefallen. Sehr dankbar, dass es so gut ausging. Hätte ganz anders enden können. Also ich bin vorwärts durch Palmenäste getaucht, dadurch sind meine beiden Waden ziemlich abgeschrappt gewesen. Und es tut weh, wenn die Wunden nachts am Laken kleben. Die rechte Schulter, die linke Ar...backe und vor allem aber die linke Rippenhalterung haben was abbekommen. Wie ich da nun genau über die Leiter gefluppt bin kann ich nicht mehr sagen. Meine Zwille (BH) sass linksseitig nicht mehr wo sie hingehört und ich bin dem dreckigem T-Shirt nach auf dem Rücken gelandet. Konnte erst nicht atmen und dann aber doch irgendwann. Alles abgetastet und ausprobiert. Alles dran, alles soweit ok. Dass ich dann 2 Nächte nicht alleine aus dem Bett konnte war schon heftig. Jedes Mal den Mann geweckt, nachdem ich es eine halbe Stunde probiert habe und es nicht hinbekommen hab. Es wurde aber jeden Tag besser, auch dank Tabletten. Und beim Campen konnte ich auch gut rumliegen, spazieren gehen ging auch. Nur eben aus liegen oder sitzen hoch war ein Problem. Nun 12 Tage später sterbe ich noch leicht beim Niesen, Husten, Lachen und Nase putzen geht noch nicht wirklich gut. Streng ich die linke Seite zu doll an, dann macht es knukk. Aber das ist alles ok und ich danke dem Universum oder dem Schutzengel für dieses milde Erdbeben. Unkraut vergeht nicht und die Nachbarshexe wird sich an mir ihre nicht mehr vorhandenen Zähne ausbeissen.

Sonst noch? Ja, nach 2,5 Jahren hab ich wieder einen Hund aufgenommen. Längere Geschichte, vielleicht im nächsten Post. Obwohl der nächste mit einem anderen Thema schon fertig ist. Mal gucken. Aber hier das ist sie: