Komm sach watt!

Wenn es nicht das www wäre würden hier oben Fotos meiner Kinder hängen. Ich freue mich über nette Kommentare, Kritik vertrage ich überhaupt nicht und ich bin kein Freund von Smilies, man sollte sich auch so ausdrücken können.

Thanks for stalking. Komm sach watt!

Donnerstag, 1. April 2010

Wie wir nach Portugal kamen - Teil 1

Wir gehen zurück ins Jahr 1995. Meine Eltern waren noch keine 50 und hatten plötzlich reichlich Ärger. Meine Ma war Geschäftsführerin bei einem teuren Herrenausstatter und war im Laden mit der Hand in eine Tresenglasplatte eingebrochen. Fazit: Der kleine Finger ist krumm geblieben, da half auch keine Krankengymnastik. Sie wollte Schmerzensgeld und daraufhin durfte sie gehen. Jobaussichten gegen Null. Mein Pa hatte seit ca. 18 Jahren ein eigenes Taxi, war also selbständig, ist viel selbst gefahren und hatte am Wochenende Fahrer. Plötzlich stand die Steuerfahndung vor der Tür. 3 Leute und noch zeitgleich 2 beim Steuerberater, alles durchsucht. Kann man ja auch ordentlich was beiseite schaffen mit einer Taxe. Viel haben sie nicht gefunden, aber 10.000 Mark musste er glaub ich nachzahlen. Irgendwie war es ein Malediven-Stempel im Reisepass, wo er sich für die Zeit aber arbeitend eingetragen hatte. Wie das so ist mit dem Finanzamt, wenn die was finden wollen…

Mein Mann und ich hatten gerade ein Jahr ins unserer eigenen, tollen und von uns renovierten Altbauwohnung gewohnt. 120 qm, mit 3,20 hohen Decken, 2 Wohnzimmer durch so eine weiße Holzschiebetür getrennt, riesiger Flur mit uralten Fliesen, eine so tolle Wohnung. Leider in einem 3-Parteien-Haus. Wir waren Erdgeschoss, drüber zuerst ein Ehepaar mit 3 hübschen Kindern. Als wir geklingelt haben um uns vorzustellen hat er im Schlafanzug aufgemacht. Ein dicker Mann aus der Dominikanischen Republik, machte einen netten Eindruck, nur wie immer war der erste Eindruck völlig verkehrt. Da flogen nachher Teller und Tassen. Ganz oben wohnte Hermann, der Müllmann mit seiner Ma im Rollstuhl zur Miete. Der war völlig verklemmt und schüchtern, aber lieb und höflich. Die Mutter starb irgendwann und dann hat Hermann nur noch Party gemacht. Also wir haben ihn öfter mal gegen Morgen reinlassen müssen, weil er den Schlüssel nicht finden konnte und tatsächlich ging plötzlich am Wochenende auch ein Mädel mal mit nach oben. Ich glaub schon, dass die dafür bezahlt wurde. Aber trotz seiner Sauferei ist weiterhin immer zur Arbeit gegangen. Allerdings ist er nur ein paar Jahre später gestorben, da wohnten wir nicht mehr dort. Irgendwas zwischen 40 und 50 ist er geworden. Zwischenzeitlich stand die Wohnung über uns einige Zeit leer. Was für eine himmlische Ruhe. Dann kamen Lämmergeiers...

1 Kommentar:

Bitte höflich bleiben, sonst...