Dienstagmorgen ist Mann los zum Flughafen um nach Bremen zu fliegen. Nachmittags bin ich mit 3 Hunden los um nach Hamburg zu fliegen. Kind zu 2 Tagen schulfrei verpflichtet, da die Hunde nicht von 7 bis 15 Uhr alleine bleiben können. Ankunft Hamburg:
Mitgeflogen sind:
Pepsi
Joana
und Shiva
Und weil Shivas Frauchen immer mal mit Mimis Frauchen spazieren geht, war Mimi auch mit zum Flughafen:
Dort hat Mann mich abgeholt und wir sind dann ins Hotel in Flughafennähe. Da war es auch schon Mitternacht durch. Morgens dann in aller Ruhe nach Bremen gefahren. Um 13:15 Uhr war die Beisetzung. Wir waren schon 45 Minuten früher da und sind etwas auf dem zwar schönen, aber doch eben gruseligen Friedhof spazieren gegangen. Ca. 30 Leute waren dann da, ein paar davon kannten wir gar nicht. Die waren vom Karnickelzüchterverein oder aus der Siedlung. Und dann eben noch die liebe Verwandtschaft. Ich war ja im Dezember nicht mit zum 80. und hab die alle 13 Jahre nicht gesehen und mich echt erschrocken wie alt die alle geworden sind. Ich aber ja viiielleicht auch. Muss man ein 5-jähriges Mädchen mit zu einer Beerdigung nehmen? Vielleicht sieht man das bei 6 Kindern lockerer? Na ja, wir haben das nun hinter uns gebracht. Recht machen kann man es der Sippe sowieso nie und geredet wird schon seit Mai was wir alles wie und warum machen. Die Rede hat Mann in der Kapelle selbst gehalten, war nicht leicht, aber warum soll man jemanden dafür bezahlen, der den Verstorbenen gar nicht kannte. Auch auf diese komische deutsche Tradition des anschliessenden Leichenschmauses haben wir ebenfalls verzichtet. Warum? Das sind alles Leute, bis auf 3 (Bruder mit Frau und die Freundin), die sich nie um ihn gekümmert haben. Abhaken.
Von dort aus in ein Hotel ebenfalls in Flughafennähe, da wir am nächsten Morgen ja um 6:40 am Flughafen sein mussten und vorher noch den Leihwagen abgeben. Das wird bei euch ja um 15 Uhr schon dunkel und überhaupt dieses trübe Wetter, dieser Lärm einer Stadt... Letzte Nacht wieder hier hab ich die Stille gehört, also wiederentdeckt und weiss es sehr zu schätzen.
Wir hatten ein Zimmer mit Kühlschrank, yeah. So sind wir los einkaufen. Vegane Wurst und Käse. Wieder zum Hotel und dann in die Innenstadt. Alter, da ist ein Pärchen am Singen, das war nicht schön. Und die Frauen vom Salamander-Schuhladen fanden es auch zermürbend. O-Ton: "Und die Leute geben denen ja auch Geld!" Dann wieder zum Hotel. Eigentlich wollten wir ja noch zum Inder essen gehen, aber wir waren echt kaputt und das Hotel hat ja auch ein Restaurant. Also hin. "Ähm, also ich hab nur Flammkuchen. Normal oder mit Schinken und Käse!" "Hä?" War dem "Koch" auch irgendwie peinlich, dass das da als Restaurant betitelt wird. Mmmh, Huuuunger. Also an die Rezeption und nach einem Pizzadienst gefragt. Karte bekommen "Wir haben aber nur diese eine Karte hier!", angerufen, bestellt, geliefert, gegessen, geschlafen, gepackt, geduscht, los. Um 10:40 Landung in Lissabon und dann mit 2 Autos wieder nach Hause. Ankunft 12:05. Auspacken, Mittagessen.
Um 14:30 Uhr los zum Tierarzt. Die neue Hündin kommt nicht richtig auf die Beine. Frisst bestes deutsches Dosenfutter gut und gerne, aber trinkt nicht. Jedes Mal wenn wir aber Wasser über das Fressen machen, frisst sie erst nach Stunden notgedrungen. Pupsi noch mitgenommen, die hatte was im Ohr. Kein einziger im Wartezimmer! Pupsi so ein Grasding aus dem Ohr gezogen, der anderen Blut abgenommen. Dann einkaufen. So ein Teenager isst ja in 3 Tagen alles auf was man so hat.
So, nun muss ich die Hunde füttern, wir treffen uns in 1,5 Stunden und fahren nochmal zu dem Idioten um so viele Hunde wie möglich mitzunehmen. Ich werde berichten.
Eine Sache liegt mir noch am Herzen. Eine treue Leserin und sehr regelmäßige Kommentatorin, Mieke Richter, ist am Dienstag an einem Herzinfarkt in einem Bus auf dem Weg zu ihrer Herz-OP gestorben. Machs gut liebe Mieke, das Leben ist manchmal unfair.
das ist ja ein schock! wieder ein schock! möge sie frieden haben!
AntwortenLöschenja, bitte berichte, liebe susi!
danke
m.
Mach ich.
LöschenWir hatten unsere Kinder auch dabei bei der Beerdigung meines Großvaters. Warum denn nicht?das gehört doch zum Leben.
AntwortenLöschenDer "Große", damals zarte 7 Jahre alt, saß sogar mit Oma am Sterbebett zum Abschied nehmen. Dazu hat ihn niemand gezwungen. Er wollte das. Er hat das scheinbar für sich gebraucht. Ich konnte das damals nicht so lange.
Er war auch dabei, als wir den möter einschläfern lassen mussten.
Ich hab da nie darauf bestanden. Wir haben jeweils auf dem Weg dahin besprochen was nun passiert, bzw. was passiert ist und er wollte mit. Besonders bei Opa, der ja schon Stunden zuvor starb, war ich skeptisch, hatte sorgen, er bekäme Albträume. Es war aber nichts. Je weniger man tabuisiert, je mehr man spricht, desto gut.
Jedes Kind verkraftet das anders, 7 ist anders als 5 (vielleicht war die auch noch jünger, es war nur von Kindergarten die Rede) und das hat nichts mit tabuisieren zu tun. Ab einem gewissen Alter kann man sicherlich fragen und auch so erklären, dass sie es vielleicht begreifen. Ich musste mit 9 meine aufgebahrte Oma angucken und wollte das nicht, aber ich musste mit. Horror für mich. Grosser Fehler.
LöschenMein herzliches Beileid!
AntwortenLöschenDanke Vera, auch für die Spende.
LöschenWas Wichtiges möchte ich noch nachreichen:
AntwortenLöschenIch finde das bewunderswert und mutig und überhaupt sehr sehr gut, dass dein Mann die Rede SELBER geredet hat. Hut ab! Genauso muss es sein. Als mein Vater beerdigt wurde und ich dem Redner notgedrungen zuhören mußte, dachte ich immer: wie grottenschlecht, wie schrecklich.......was spricht er da für einen Unsinn.
Ich hatte vorher auch überlegt, ob man das selber macht, aber ich fühlte mich nicht in der Lage und fähig genug.
Meine Mutter hätte es auch nicht gewollt. Das ist eben immer so, dass ein Fremder spricht, basta!
Ich habe für mich ganz was anderes festgelegt:
Wer sich von mir verabschieden will, der soll sich mit Sohn und Mann meinen Lieblingsfilm "Pappa ante Portas" gemeinsam anschauen und zwei drei Lieder von Stoppok hören, dann dürfen sie gern noch über mich herziehen und anschließend meine Asche unter einem Baum verbuddeln.
Leichenschmaus habe ich schon als Kind, denn ich habe oft an Beerdigungen teilgenommen als Kind, sehr verabscheuungswürdig gefunden. Nicht, weil da gefressen wird was das Zeug hält, sondern weil auch immer Alkohol angeboten werden mußte. Und wenn der erste vom Schnaps anfing, dussliges Zeug zu reden und die Welt lustig zu finden, dann war ich das wütendste Kind unter der Sonne.
Ja, hat jeder so seine Geschichte......
Er wollte es erst am Grab machen, hat dann aber doch in der Kapelle und da hat die Stimme auch gehalten. War alles richtig. So konnte er auch nochmal betonen, wer sich in den letzten Jahren überhaupt mal gekümmert hat. Ich kann sehr gut verstehen, wenn man in der Situation nicht selbst in der Lage ist eine Rede zu halten. Ich hab noch keinen guten Redner/in erlebt. Alles Geseiere mit ein paar Brocken aus dem Leben, die demjenigen erzählt wurden. Keine Verbindung, keine Emotion. Gibt vielleicht auch in dem Berufszweig Gute, aber ich glaube eher weniger. Ein weiteres stundenlanges Thema ist die Abzocke der Beerdigungsinstitute. Mit allem drum und dran. Ob Sarg oder Zeitungsanzeige für 400 Euro? Setzen die noch die Buchstaben einzeln ein wie früher? Und ja, beim Leichenschmaus, wenn die Stimmung so langsam wieder in lustig umschlägt durch den Schnaps. Aber eben nur bei den nicht direkt Betroffenen. Grosses Thema. Alles.
LöschenZum Thema Leichenschmaus kann ich auch was "Nettes" beitragen. Bei dem nach der Verabschiedung meines Vaters waren auch meine Tante und ihr Ex-Mann, jeweils mit neuen Partnern. Die hatten so viel Spaß miteinander und kamen aus dem lauten Lachen gar nicht mehr raus. Die Geschwister meines Vaters und auch wir waren fassungslos. Wenn sie schon so viel Spaß miteinander haben, dann sollen sie sich doch woanders treffen und nicht bei einem solchen Anlass die Sau rauslassen! Aber leider ist meine Tante in der Beziehung eine eigene Nummer und wir hatten da schon einige "tolle" Erlebnisse ...
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