Zeitgleich konnte ich von dort das kleinere "nur" blinde Mädchen kastriert und rasiert mit nach Hause nehmen. Das andere blinde Mädchen hat ja Senhor Gilberto genommen. Aber auch für sie müssen wir noch jemanden finden, dort ist sie schon mal die Treppe runtergefallen. Die wurde nun vorgestern kastriert und mit Hernie operiert. Für das kleinere Mädchen, das wir Soffi genannt haben, hab ich ganz schnell ein Zuhause gefunden. Wer hier länger liest kennt vielleicht "Bex" aus den Kommentaren. Sie hat, hochschwanger, zu ihren 3 Hunden, der Katze, zwei Kindern noch diesen besonderen Hund genommen. Unglaublich! Vielen Dank dafür. Dann hatten wir auch noch Glück mit den Flugpaten für Stuttgart und Soffi passte mit ihren 6,5 kg noch ins Handgepäck. Alles gut überstanden, gut angekommen. Was für eine schnelle Adoption. Hier, so kam sie nach der OP, frisch rasiert und gut duftend:
Am gleichen Tag als das blinde Mädchen kastriert wurde erhielt Carla einen Anruf von Mutter und Tochter, die mal eine Katze von ihr adoptiert hatten: Sie hätten einen Welpen gefunden, aber der hat irgendwas komisches am Bauch! Foto geschickt...
Carla hat die beiden gucken lassen, ob die Mutter da in der Nähe ist oder noch mehr Welpen. Aber es war nur noch ein toter Welpe. Da wir beide keine Zeit hatten, waren die Leute so nett und haben ihn direkt zur Klinik gebracht. Da hat der hat gar kein Pipiloch, die Beule ist mit Urin gefüllt. Gleich operiert. Grosse Angst der Ärztin, dass das Loch entweder wieder zuwächst oder zu groß ist und der Pullermann immer raushängt. Zu der ganzen Quälerei hat man auch noch die Rute kupiert. Aber diagonal. Als er am Tag nach der OP herkam war er wirklich ein Häufchen Elend:
Inzwischen geht er den Großen hier auf den Keks und die Milchzähne tun echt weh beim Spielen, aber kann man ihm böse sein?
Und dann waren wir noch im städtischen Tierheim Obidos als wir von der Kastratour wiederkamen. (Da hatten wir eine 67 kg Deutsche Dogge, die aber mit den Besitzern hinter uns fuhr, was für ein Hund!) In Obidos sass ein Hund in Quarantäne, der 8 Tage zwischen Mauern, also quasi in einem Loch gefangen war. Liess sich auch nicht anfassen. Die wussten nach einer Woche noch nicht ob Junge oder Mädchen.
Hab der die das dann abgeholt nachdem so viele Hunde geflogen waren und siehe da, es ist ein Junge.
Er ist auch gleich am Donnerstag kastriert worden und schon sehr aufgetaut. Weiss noch nicht wie er mit den anderen ist, aber das testen wir nächste Woche.
Dann rief mich Kind 2 am Montagabend, ob ich mal eben rauskommen könnte vor´s Tor, da wäre eine Frau, die mit mir sprechen wollte. Hm. Ein zartes Persönchen Ende 60. Sie würden hier im Dorf ein Haus haben, aber sind nur am Wochenende hier und sonst wohnen sie in Estoril und haben eine Hündin gefunden und wissen nicht wohin damit. Wir sind dann zum Auto, wo ihr Mann auch stand und im Kofferraum ein Häufchen stinkendes Elend.
Wir haben sie dann gleich gebadet.
3,8 kg. Am nächsten Tag beim Tierarzt 3,6 kg. 1-2 Jahre alt. Leishmaniose negativ getestet. Nieren- und Leberwert gut. Im Darm war irgendwas hartes zu fühlen. Das waren aber dann "nur" furztrockene Ködel. Die Vorderpfoten sind völlig geschwollen und vereitert, da unten offen (darum hat sie auch so gestunken wie Frau Hernie seinerzeit aus den Ohren), aber es wird so langsam. 2 x waren wir zum Doc um diverse Injektionen abzuholen, ab Montag gibt es noch ein Antibiotikum und dann wird vielleicht mal irgendwann gewedelt. Das hat sie wohl verloren, aber das finden wir wieder.
Hab gefühlt irgendwas vergessen zu erzählen. Aber dieser Blogeintrag hat den ganzen Tag gebraucht. Ich schreib gerne in Ruhe und in eins weg, aber das klappt nur morgens zwischen 6 und 7. Wisch ju watt