Wo fang ich an? Vor ein paar Tagen war Vanessas Ehemann hier. Dass sich Vanessa in den letzten Monaten verändert hat, war nicht zu übersehen. Ich weiss, dass sie so genannte Psycho-Pillen nimmt, denn ich wusste, wenn sie gelb im Gesicht war und die Reaktion kaum vorhanden, dann steht sie unter Strom. Das war unübersehbar öfter als noch vor einem Jahr. Ihre Tage von Dienstag bis Freitag bei den Popcörnern klappten jetzt nur noch mit geringstem Einsatz. Der Sack mit Kacke, den wir einige Kilometer weit im Auto zum nächsten Mülleimer transportieren müssen, lag tagelang da. Doch, ich hab den dann sonst mitgenommen, auch wenn man dabei fast kotzt, erst Recht, wenn der tagelang in der Sonne geschmort hat. Nun hat sich das so zugespitzt, dass sie kaum noch aus dem Bett kam. Sie hat mich um Hilfe gebeten bei den Popcörner, ich bin hin. Es war ein neuer Hund da, ohne Absprache. Anschließend haben wir gesprochen. Ich hab gesagt, wir brauchen Hilfe bei der Versorgung. Ich hab die Zeit nicht dafür. Ich wohne 20 km weit weg. Jetzt sind Ferien, ich muss meine Mädels nicht fahren, ich habe keinen Grund nach Caldas zu fahren. Ich habe noch einen Bürojob, ich habe eine Familie, ein Haus, einen Garten, ich habe 22 Hunde und ich bin die einzige, die versucht die Hunde zu vermitteln. Das Annoncieren kostet Zeit und vor allem das Beantworten der Mails von Interessenten. Vanessa ist arbeitslos, wohnt 3 km von den Popcörnern, hat keine Kinder, ihr Mann ist die ganze Woche nicht da, sie hat 8 Hunde, denen sie mit 50 qm Garten nicht gerecht wird und Spaziergänge macht sie nicht. Ich hab ja die Waschmaschine gekauft, die bei ihren Eltern steht. Keine Hütte hat eine Decke drin! Ich hab mehrmals gefragt, Vanessa wann wollen wir die gespendeten Gummiunterlagen zuschneiden und in die Hütten packen? Ja, bald.
Ich hab den Vorschlag gemacht, ob wir nicht Carla und Michelle ins Boot holen wollen, aber das geht nicht, weil die jeden Hund mitnehmen, den sie sehen. (Das hat auch nochmal Vanessas Mann bestätigt.) Dann meinte Vanessa zu mir jemanden bezahlen dafür. Ich sag: "Vanessa, ich hab das Geld dafür nicht, ich hab auch nicht das Geld 40 Hunde zu ernähren. Und es sind nun schon 40 Hunde. Ich hab 22 und hier die Popcörner sind 18 und einige komplizierte Fälle, wo ich nicht weiss, wie wir die jemals vermitteln wollen! Dazu noch 70 Euro, die diese ominöse Pflegestelle mit 140 Hunden jeden Monat bekommt, weil sie Hunde von uns genommen hat. Plus Kastrationen, Impfungen, Entwurmungen. Spritkosten, Mautgebühren. Ich hab das Geld nicht!" Nun kommt in ihrem Zustand dann auch nicht wirklich was an. Ich hab dann später von ihr noch eine SMS erhalten: "Und wenn wir mehr Eimer und Näpfe kaufen und nur noch alle 2 Tage hinfahren?" Ich hab da nicht drauf geantwortet. Die meisten Hunde fressen ihr Napf sofort leer, sonst frisst es eben ein anderer. Wie soll das gehen? Was ist wenn es Beissereien gibt? Sorry, aber ich find das unverantwortlich.
Nun war jedenfalls ihr Mann hier bei uns. Es wird über Scheidung gesprochen, aber er will sie auf keinen Fall in dem Zustand verlassen. Er hat einiges erzählt, was da Zuhause passiert oder eben nicht passiert. Sie hat am Samstag einen Arzttermin, vielleicht kommt sie in eine Klinik. Er wusste auch nicht, dass mittlerweile so viele Hunde dort sind. Wir haben jetzt abgemacht, dass KEIN weiterer Hund dazu kommt, dass auch er versucht Hunde zu vermitteln, auch seine eigenen, so schwer wie es ihm fällt. Aber es geht einfach nicht. Er weiss nicht, was die Zukunft bringt, ob er umziehen muss usw. Cristiana wird in ca. 6 Wochen wieder operiert, da ist mit Unterstützung in naher Zukunft nicht zu rechnen. Meine Tage bleiben weiterhin Sa, So, Mo und er macht die anderen 4 Tage. Wir wollen schnellstmöglich die Hunde reduzieren. Wir wollen hier bei uns noch Zwinger bauen, er hat seine handwerkliche Hilfe dabei angeboten. Sollte hier bei uns ein Platz frei werden, holen wir dann eben nach und nach die Hunde her. Wir haben jetzt unser Grundstück in 4 Bereiche eingeteilt. Dafür hat mein Mann das Geld von seinem Quadverkauf investiert. Wir hatten den Maurer ein paar Tage da, für Mauern und den Sockel und für den Zaun. Dazu die Zaunelemente, Pfosten, Zement, Steine, Holztore usw. Das war alles schon länger geplant, ohne das wir wussten, was nun passiert.
Ich war ja gestern mit Vanessa auf Kastrationstour. Sie ist völlig neben der Spur. Sie schläft fast nur während der Fahrt oder raucht. Sie hätte irgendwelche Pillen genommen. Hab den Namen vergessen. Ob ich die noch nie genommen habe? Nee!? Dann sieht man alles in Regenbogenfarben. Sie hätte 2 genommen, wenn ihr Vater eine halbe nimmt, dann hängt er schon in den Seilen. (Auch das war im Gespräch mit ihrem Mann ein Thema, also der Vater.) Wir haben 3 Hündinnen und 3 Katzen mitgehabt. Wir haben alle wieder eingeladen und sie geht wieder rein zur APA und fragt die Ärztin: "Wo ist denn die weisse Katze?" "Da war keine weisse Katze!" und Vanessa steht da und überlegt. Geärgert hab ich mich auch. Eine der Hündinnen hatte Milchleistentumore und die Ärztin hat während der Kastrations-OP versucht Vanessa zu erreichen, ob das gleich mitgemacht werden soll, aber Vanessa ist nicht rangegangen und hat auch nicht zurückgerufen und ohne Einverständnis kann sie das nicht machen. Nun muss der Hund nochmal unters Messer. Nochmal Narkose, nochmal Kosten.
Ich kann das hier jetzt nicht alles schreiben, was gelaufen ist, was ich erfahren habe, aber irgendwann schreib ich das mal auf. Vielleicht ist es wirklich am besten, ich oder wir, denn es betrifft ja auch meine Familie, machen unser Ding hier und nicht mehr. Von niemandem in irgendeiner Form abhängig. Also wenn die Popcörner alle raus sind. Hütten und Näpfe kann man mitnehmen. Es ist ärgerlich und schade um die getätigten Investitionen, aber alles was geht, nehmen wir mit, wenn es soweit ist. Ich kann und will die Hunde nicht im Stich lassen. Das ist für mich überhaupt keine Frage.
Hier 2 Einblicke in die neue Unterteilung, zeigt aber nur 2 Ecken.